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Sonnenschutzglas schützt vor Hitze und schlechtem Raumklima

Neue Fenster müssen heute einer Vielfalt von Anforderungen genügen: sie müssen ebenso dicht wie widerstandsfähig sein, sollen so weit machbar vor unbefugtem Eindringen schützen und gleichzeitig im Winter keine Wärme entweichen lassen. Aber durch Fenster gewinnt man durch die Sonnenstrahlen auch Energie. Im Sommer ist der Wärmeeintrag durch das Sonnenlicht gelegentlich jedoch ein wenig zuviel des Guten. Es wird zu heiß und das Raumklima leidet. Im Winter soll das Fenster also keine Wärme herauslassen, im Sommer soll es aber nicht zu viel davon hineinlassen. Weiterlesen

Sonnenschutzglas wertet das Raumklima auf

Fenster mit heruntergezogenen RollädenSo kann man sich auch vor zuviel Sonne schützen. Mit Sonnenschutzglas behält man aber den klaren Blick nach draußen, © Pascal Paoli - Fotolia.com

Sonnenschutzglas ist eine besondere Verglasung, die bei diesem Problem Abhilfe schafft. Spezielle Beschichtungen und Einfärbungen sorgen dafür, dass ein Anteil der Energie aus der Sonneneinstrahlung gar nicht erst in die Räumlichkeiten gelangt. Diese Sonnenschutzverglasung arbeitet generell nach zwei grundlegenden Prinzipien: Absorption und Reflexion. Bei der Reflexion wirft das Sonnenschutzglas das Licht teilweise wieder zurück. So heizt sich der Raum hinter der Verglasung nicht so stark auf. Gefärbte Sonnenschutzverglasung absorbiert die Energie erst und gibt sie dann wieder nach außen ab.

Sonnenschutzglas hat gegenüber Elementen wie Jalousien den Vorteil, dass sie nicht gleichzeitig das einfallende Licht reduzieren oder die Sicht direkt blockieren - sie sind der einzige transparente Sonnenschutz. Allerdings bietet ein Sonnenschutzfenster damit auch keinen Blendschutz. Natürlich kann man auch einen Blendschutz in die Verglasung einbinden und ein Verschattungssystem (Jalousien, Plissees, Rolladen, Lamellen, etc) mit kaufen oder nachrüsten. Dies sollte man vor allem in Räumen in Betracht ziehen, in denen zum Beispiel Bildschirmarbeit stattfindet.

Sonnenschutzglas ist nicht nur für die Südseite sinnvoll

Die Ost-, West- und besonders die Nordseiten eines Hauses werden beim Sonnenschutz häufig vernächlässigt, da man bei Sonnenschutz meist an die direkte Sonneneinstrahlung denkt. Die Sonneneinstrahlung (die Globalstrahlung) trifft nur zu einem Teil direkt auf die Erdoberfläche. Man unterscheidet hier zwischen der direkten Sonneneinstrahlung und der diffusen Sonneneinstrahlung.

Die diffuse Sonneneinstrahlung macht ungefähr fünfzig Prozent der Globalstrahlung aus: circa zwanzig Prozent der Globalstrahlung reflektiert an Wolken, sechzehn Prozent werden von der Atmosphäre absorbiert, sieben Prozent reflektieren an der Atmosphäre und vier Prozent reflektieren noch einmal an der Erdoberfläche. Diese diffuse Strahlung kommt sozusagen aus allen Richtungen und heizt auch Räume an der Nordseite eines Gebäudes stark auf, so dass auch hier ein Sonnenschutzglas sehr sinnvoll sein kann.

Elektrochromes Glas passt sich automatisch dem Lichteinfall an

Neben den klassischen Beschichtungen und Einfärbungen gibt es neuerdings auch "dynamisches Sonnenschutzglas" (oder auch "intelligentes Glas" oder "elektrochromes Glas"). Dynamisches Glas ist eine tönbare Verglasung, die sich anhand einer Wärmequelle wie elektrischem Strom oder natürlichen Sonneneinstrahlungen bläulich verfärbt. Es kann als Sonnen- oder Sichtschutz für Fenster, Dach- sowie Fassadenverglasungen verwendet werden.

Die Vorteile solcher Systeme liegen darin, dass der Nutzer seinen gewünschten Sonneneinfall automatisch oder manuell regulieren kann und nicht auf fixe Werte angewiesen ist.

Technische Kennwerte für Sonnenschutzglas

Wirkprinzip von Sonnenschutzglas © Foto: Interpane

  • Der Hauptkennwert für Sonnenschutzverglasung ist der Ug-Wert. g-Wert steht für "Gesamtenergiedurchlassgrad". Er summiert, wie viel Energie ein Bauteil nach Innen passiert. Er wird entweder in Prozent oder in einem Raum zwischen 0 und 1 angegeben. Ein g-Wert von 80% oder 0,8 würde bedeuten, dass achtzig Prozent der anfallenden Energie durch die Verglasung in das Haus gelangen. Alte Einfachverglasung hat ungefähr einen g-Wert von 0,90, während Zweischeibenverglasung je nach Ausführung zwischen 0,7 und 0,6 lag und moderne Dreifachverglasung sich zwischen 0,5 und 0,6 bewegt. Ein niedriger g-Wert bedeutet übrigens nicht zwangsläufig, dass es auch um einen entsprechenden Anteil dunkler im Raum wird. Dies drückt die Lichtdurchlässigkeit aus.

  • Die Lichtdurchlässigkeit tL beschreibt, wie viel sichtbares Licht durch die Verglasung scheint. Diese ist bei Sonnenschutzglas allerdings in der Tat geringer als bei herkömmlicher Verglasung, allerdings nicht in dem Maße, wie man bei Ansehen der g-Werte meinen könnte. Werte zwischen 50 bis 70% sind üblich, während nicht-Sonnenschutzverglasung eher um die 80% liegt. Bei Dachfenstern wählt man meist eine etwas geringere Lichtdurchlässigkeit als in tieferen Geschossen.

  • Die Selektivität S gibt das Verhältnis zwischen Gesamtenergiedurchlassgrad und Lichtdurchlässigkeit an: S=TL/g. Bei Sonnenschutzglas ist eine hohe Lichtdurchlässigkeit bei möglichst niedrigem g-Wert gewünscht. Eine hohe S-Zahl ist dann besser. Derzeit erreicht man Werte von bis zu 2.

  • Und nicht zuletzt entscheidet der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) darüber, ob sich ein Sonnenschutzglas rechnet. Er sagt, wie viel Energie (in Kelvin pro Watt und Quadratmeter / W/(m²K)) bei einem Temperaturunterschied durch ein Bauteil fließt. Die Energieeinsparverordnung EnEV 2014 fordert bei einem neuen Fenster einen U-Wert von 1,3 W/(m²K) oder besser (also niedriger).

  • Dann gibt es noch den Farbwiedergabe-Index Ra. Er beschreibt die Farbwiedergabeeigenschaften einer Verglasung. Eine gute Farbwidergabe bedeutet, dass sich die Farben beim Passieren des Sonnenschutzfensters kaum verändern. Ein Ra-Wert von mehr als 90 bedeutet sehr gute Farbwiedergabe.

Fachbetriebe für Fenster helfen Ihnen gerne bei der Auswahl von Sonnenschutzglas und dessen Einbau.